Solche Bäume sind im Wald keine Seltenheit. Ein Sturm hat der Fichte die Spitze abgebrochen. Und in dem Moment ist klar: Dieser Baum wird nicht sein wie andere Bäume. Er wird sich nicht wie sie grade in die Höhe strecken können. Die Zukunft ist ihm genommen. Oder doch nicht? Denn da ist ja noch ein Seitentrieb. Er macht sich umso stärker und tritt an die Stelle des abgebrochenen Hauptstammes. Vielen Menschen geht es wie diesem Baum. Sie bekommen eine Diagnose, sie müssen sich behandeln lassen und es ist ihnen gesagt, dass ihr Leben hinterher nicht mehr dasselbe sein wird. Und manchmal nimmt die Krankheit ihnen ausgerechnet das, was sie am liebsten tun. Es bricht eine Welt zusammen. Aber gerade dann kommt es darauf an zu entdecken, welche anderen Begabungen ich besitze, und sie stark zu machen. Ein Mitsänger von mir hatte Krebs und musste an den Stimmbändern operiert werden. Nach der Operation konnte er nicht mehr singen. Das hat ihn sehr belastet. Doch irgendwann hat er seine Trompete aus Kindertagen rausgeholt und sich gesagt: "Hat Gott mir nicht noch viele andere Begabungen geschenkt?"
Der Schwertträger Georg hat mir schlaflose Nächte bereitet. Wie kriegt man den nur mit rauf auf das Gemeindebild? Unters Kreuz neben Johannes, den Lieblingsjünger? Wissend, dass Jesus vor seiner Kreuzigung dem Petrus noch befohlen hatte, das Schwert aus der Hand zu legen; denn "wer das Schwert nimmt, soll durch das Schwert umkommen"?
Die Ereignisse der letzten Wochen mit dem Überfall der Ukraine durch russische Truppen haben dann zusammengebracht, womit ich mich so schwer tat. Die Friedensethik, die die Augen verschließt vor den Drachen in unserer Welt, ist an ihr Ende gekommen. Wer sich dieser Tage für den Frieden einsetzt, der setzt sich dafür ein, dass Schwerter geschmiedet werden.
Ich bin allerdings auch davon überzeugt, dass wahrer Frieden nicht durch das Schwert zu erzielen ist, sondern durch das Bemühen um Verstehen auf Augenhöhe und das Durchbrechen des Prinzips des Stärkeren. Erst wenn der Stärkere dem Unterlegenen die Hand reicht, ist wirklich Frieden möglich. Darum ist es gut, dass Georg nicht in der Mitte des Bildes ist. Die Mitte bildet der gekreuzigte Christus.
Im Anschluss an den Open-Air-Gottesdienst am 1. Mai in Westerweyhe, den Lektor Rüdiger Schwarz stellvertretend für den kurzfristig erkrankten Pastor Ulrich Hillmer gehalten hat, wurde ein Obstbaum gepflanzt. Er steht für die neue "Pflanzung" der fusionierten Johannis-und-Georgs-Kirchengemeinde. Und so wie er hoffentlich viele Früchte tragen wird, sollen auch in der Kirchengemeinde viele neue Früchte wachsen. Wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vollziehen die Pflanzung, Gott wird es regnen lassen, dass der Baum wächst und gedeiht. Wir verlassen uns auf das, was er in Jesaja 55, Verse 10 und 11, durch den Mund des Propheten sagt: "Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie Samen gibt, zu säen, und Brot, zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende." Alle geladenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die zahlreichen Gottesdienstbesucherinnen und -besucher blieben im Anschluss noch beieinander bei Kaffee und Kuchen, Bier und Bratwurst - und vielen guten Gesprächen.
Unser Gott, an Ostern feiern wir, dass der Tod bei Jesus nicht das letzte Wort behalten hat. Und damit hast du auch ein Zeichen gesetzt gegen alle todbringenden Mächte unserer Tage und in unserem Leben. So lass uns vernehmen die Osterbotschaft als zu uns gesprochen und lass uns mit einstimmen in die Freude der ersten Christen. Wecke uns aus unserem Schlaf der Hoffnungslosigkeit und aus den Träumen der Angst, dass wir leben von Ostern her als Zeugen deiner Herrlichkeit – frei und los von aller Furcht.
Amen.
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Die Kreuze sind aufgerichtet. Die Staatsmacht will dem Tun dieses Jesus von Nazareth endgültig ein Ende setzen. Und die Menschen, die eben noch neugierig und erwartungsvoll verfolgt haben, was er tat, strömen jetzt vorbei, getrieben von ihren Geschäftigkeiten – denn das Leben muss ja weitergehen. Nur wenige bleiben stehen und heben ihren Blick. Sie mögen dem Gekreuzigten nicht ins Angesicht schauen. Denn dann könnten sie wahrscheinlich nicht einfach so fortfahren mit ihrem Tun. In dem Kreuz liegt so vieles, was die Logik der Welt in Frage stellt und zerbrechen lässt: das Gesetz des Stärkeren, der Egoismus der Gesellschaft, das Spiel mit Äußerlichkeiten, der Verdrehen von Gerechtigkeit und Wahrheit. Am Kreuz ist nichts davon, einfach nur Hingabe, die selbst vor dem eigenen Tod nicht halt macht und uns fragt: Wozu ist deine Liebe fähig?
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* Freunde einladen * gemeinsam Abend essen * verbunden mit anderen über Zoom * gemeinsam singen & beten * Abendmahl feiern Und hier der Link zum Einwählen: https://bit.ly/3ujOqW6
Glücklicherweise dürfen wir dieses Osterfest unsere Gottesdienste wieder weitgehend unbeschränkt begehen - nach zwei Jahren Lockdown an diesem zentralen christlichen Festtag. Lediglich die Maske muss getragen werden, und auf den Abstand sollte weitestmöglich geachtet werden. Und auch soll wieder Abendmahl gefeiert werden - nunmehr coronakonform mit Einzelkelchen.
* Gründonnerstag, 18 Uhr, mit Abendmahl in der St.-Johannis-Kirche * Karfreitag, 10 Uhr, mit Abendmahl in der Georgskirche Kirchweyhe * Karfreitag, 15 Uhr, Gottesdienst zur Sterbestunde Jesu in der St.-Johannis-Kirche * Ostersonntag, 5 Uhr, Osternachtsfeier - Beginn auf dem Friedhof in Kirchweyhe, dann in der Georgskirche und im Anschluss Osterfrühstück im Gemeindehaus Kirchweyhe * Ostersonntag, 10 Uhr, Festgottesdienst mit der Kantorei, mit Abendmahl und der Taufe von zwei KonfirmandInnen in der St.-Johannis-Kirche * Ostermontag, 10.30 Uhr, Festgottesdienst mit Chor in der St.-Marien-Kirche Uelzen
Als digitale Gottesdienstangebote wird es an dieser Stelle geben: am Gründonnerstag ein Abendmahlsgottesdienst aus Gerdau, am Karfreitag und am Ostersonntag einen Gottesdienst aus Medingen.
Im Zentrum des orthodoxen Glaubenslebens steht die Eucharistiefeier, die sogenannte Göttliche Liturgie, die nur von einem (oder mehreren) in bischöflicher Sukzession geweihten Priestern geleitet werden kann. Daher ist die Teilnahme orthodoxer Gläubiger am evangelischen Abendmahl aus Gewissensgründen nicht möglich. Für die individuelle Spiritualität der Gläubigen spielen Ikonen eine wichtige Rolle. Hier handelt es sich um Darstellungen von Christus, Maria, Heiligen oder Heilsereignissen (Weihnachten, Ostern, Pfingsten etc.), die nach bestimmten Regeln mit festgelegten Inhalten „geschrieben“ werden. Sie werden verstanden als „Fenster zum Himmel“, d.h. als Abbilder der göttlichen Wahrheit. Sie machen die dargestellte heilige Person oder das Heilsereignis für den Betrachter/die Betrachterin präsent und sind daher ein wichtiges Mittel für die Begegnung mit dem Heiligen im Gebet. Das höchste kirchliche Fest ist Ostern, dem eine Fastenzeit vorausgeht, während der auf tierische Produkte verzichtet wird. Höhepunkt der Fastenzeit ist die Heilige Woche mit Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, die mit speziellen Feiern begangen werden. Die Auferstehung wird in der Osternacht mit einer feierlichen Göttlichen Liturgie begangen, die mit einer Prozession um die Kirche herum beginnt und ihren Höhepunkt in dem Gesang („Troparion“) „Christus ist auferstanden. Er hat den Tod durch den Tod besiegt und denen im Grabe das Leben geschenkt“ findet. Dementsprechend grüßen sich orthodoxe Gläubige an Ostern und in den darauffolgenden Tagen mit „Christus (oder: der Herr) ist auferstanden“. Der/die Gegrüßte antwortet: „Er ist wahrhaftig auferstanden.“ (entnommen den Veröffentlichungen auf der Seite der Landeskirche Hannovers)
„Bleib bei mir, Herr! Der Abend bricht herein. Es kommt die Nacht, die Finsternis fällt ein. Wo fänd ich Trost, wärst du, mein Gott, nicht hier? Hilf dem, der hilflos ist: Herr, bleib bei mir!“ Mit dieser Liedstrophe endete das Konzert des Sprengelposaunenchores Lüneburg unter der Leitung von Landesposaunenwart Lennart Rübke und Antje Knobloch an der Orgel am 1. April in der St.-Johannis-Kirche. Einmal im Jahr lädt die Stiftung St. Johannis am Stiftungstag zu einem Bläserkonzert ein.
Und für die Besucherinnen und Besucher war es nicht nur der Abschluss eines Abends mit ganz unterschiedlichen und sicher vorgetragenen Musikstücken und Variationen von Blechblasinstrumenten und Orgel. Es war auch ein Moment stillen Trostes und Zuversicht in diesen unruhigen Zeiten. Leider war der Besuch eher überschaubar. Am Ende kamen gleichwohl 205 Euro für die Ukraine-Hilfe zusammen.