Gut 70% sind der Meinung, dass jeder Mensch ein Mittel zur Selbsttötung bekommen sollte, wenn er dieses so wünscht. So das Ergebnis der Zuschauerbefragung nach dem gestrigen Film "Gott", in dem es um den Fall eines Mannes ging, der - ohne körperliche Einschränkungen oder Krankheiten - sterben möchte.
Und ich kann den Menschen verstehen, solange es nur um die eigene Entscheidung geht. Denn ich kenne dies, dass man so gering von sich denkt und sich dann fragt: "Warum ist es eigentlich wichtig, dass du heute noch wach wirst?" Nein, meinen Wert habe auch ich nie wirklich in mir selbst gefunden. Wohl aber in dem Anderen: Die Frau in der Gemeinde, die mir sagt: "Es ist gut, dass wir sie haben." Oder die Familie, in deren Gefüge ich so wichtig bin, dass wahrscheinlich alles zusammenbrechen würde, wenn es mich nicht gäbe. Oder auch Gott, der mich jeden Tag an meine Taufzusage erinnert: "Ich habe dich ins Leben gerufen, weil ich dich liebe - so, wie du bist - und weil ich etwas mit dir vorhabe."
Eine Sache in dem Film wurde auch klar: Man muss respektieren, dass Menschen anders denken, dass sie ihr Leben auch als nicht-religiöse Menschen denken. Und sicherlich kenne ich die Abgründe und Einsamkeiten des Lebens doch zu wenig, um mir wirklich ein Urteil zu erlauben. Aber ich weiß, dass jeder Mensch, der stirbt, an irgendeiner Stelle eine Lücke hinterlässt und fehlt - das Recht auf Selbstbestimmung in allen Ehren.