In fast allen Hotels und Gästehäusern gibt es solche oder ähnliche Schilder, die man außen über die Türklinke hängen kann. „Bitte nicht stören.“ Sie betreffen den Zimmerservice, der irgendeinmal erledigt werden muss. Aber bitte nicht dann, wenn wir in Ruhe gelassen werden möchten. Ungestört zu bleiben ist ja unser gutes Recht.
In Hotels kann man seine Privatsphäre mit solchen Schildern wahren. Im echten Leben sind es unsichtbare Schilder, die wir anderen zeigen. „Lass mich bitte in Ruhe!“, „Ich möchte für mich bleiben“, „Ich habe kein Interesse“. Das ist oft berechtigt. Da müssen wir uns abgrenzen.
Allerdings: Wenn wir ständig dieses Schild raushängen, verpassen wir was: Gemeinschaft und Freundschaft zum Beispiel, Herausforderungen, Veränderung und vielleicht auch Liebe. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, dieses wohl bekannteste Adventslied ist eine Einladung, mich zu öffnen für Gott, mein Herz, mein Innerstes bereit zu machen, dass Gott zu mir komme kann. Dieses Lied wirbt darum das Schild „Bitte nicht stören!“ für Gott abzunehmen und ihn hereinzulassen.
Es wäre nicht klug, Gott auszusperren, denn er kommt mit seiner Fülle zu uns. Mit seinem Reichtum. Sein Haben bringt er mit sich. „Er ist die rechte Freudensonn, bringt mit sich lauter Freud und Wonn.“
Darum will ich mich von Gott, stören lassen. Ich nehme das Schild weg. Ich möchte, dass Gott zu mir kommst. Jetzt, in dieser Adventszeit, damit all sein Segen in mein Leben einziehen kann. Oder anders gesagt: Komm, o mein Heiland, Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. / Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlichkeit auch uns erschein. Amen
Ein theologischer Gedanke hat sich uns besonders tief eingeprägt: dass wir sündige Menschen sind, unfähig zum Guten. Es ist der Grundtenor all der Predigten, die ich als Jugendlicher und Konfirmand gehört habe. Dieser Gedanke hat nichts Aufbauendes und spiegelt letztlich auch nur eine bestimmte Auslegungstradition biblischer Texte. Ein Zentraltext ist dabei die Geschichte von Adam und Eva und der sogenannten Vertreibung aus dem Paradies. Der Beitrag von Florian Breitmeier auf NDR Kultur zeigt, dass man die Geschichte auch ganz anders lesen kann: als Beschreibung des Erwachsenwerdens des Menschen.
Gott, wir haben keine Worte für das, was in diesen Tagen geschieht. Keine Worte für das Leid, das die Terroristen der Hamas über Tausende Menschen gebracht haben. Keine Worte für das Unrecht, das Kindern, Frauen, Männern und Familien auf beiden Seiten geschieht. Mit unserem Entsetzen kommen wir zu dir, Gott, und bitten dich: Breite deinen Frieden aus über dein Volk und den Staat Israel. Breite deinen Frieden aus über die Menschen in den palästinensischen Gebieten, die jetzt grausam unter dem leiden müssen, was rücksichtslos entfesselt wurde. Hilf, dass die Trauernden getröstet, die Verwundeten geheilt, die entführten Geiseln befreit werden. Gott, sei bei den Menschen in vielen Nationen, deren Herz schwer ist und die sich um Angehörige, Freundinnen und Freunde sorgen. Schenke den beteiligten Regierungen Einsicht und Weisheit, das Richtige zu tun und den Kreislauf von Gewalt und Vergeltung zu durchbrechen. Beschütze unsere jüdischen Geschwister in Deutschland und in allen Ländern. Lass uns sichtbar und hörbar an ihrer Seite stehen. Schenke unserer zerrissenen Welt Frieden. Amen.
„Gott ist ein glühender Backofen voller Liebe." – so formulierte es Martin Luther einmal in einer Predigt. Und er wollte damit zeigen: Die Liebe ist nicht nur eine Eigenschaft Gottes unter vielen anderen. Sie ist sein Wesen. Gott ist wärmende Liebe. Und sie gilt mir und dir. Du bist geliebt! Ob du es weißt oder nicht. Ob du es fühlst oder nicht. Ob du meinst, du hast sie verdient oder nicht. Ob du gerade gut drauf bist oder völlig neben der Spur. Das ermöglicht Selbstliebe und Liebe zum Anderen. Und dann geht der Spruch noch etwas weiter: ",der da reichet von der Erde bis an den Himmel.“ Ich habe meinen Kinder das auch immer so gesagt, um zu unterstreichen, dass meine Liebe zu ihnen grenzen- und bedingungslos ist. Bei Martin Luther höre ich aber noch mehr daraus, nämlich die Perspektive, dass diese Liebe nicht nur die Erdenzeit umfasst, sondern darüber hinausreicht. Was gab es seinerzeit nicht alles an beängstigenden Vorstellungen von dem Leben nach dem Tod: Gott als Richter, Fegefeuer und Hölle. Nein, sagt Martin Luther: Mit Gott im Herzen steht dir nicht nur die Welt offen, sondern auch der Himmel.
Ziel des Projektes ist die Aufführung der „Messe des Friedens“ von Reimund Hess am Sonntag, den 08.10.2023 um 10 Uhr im Gottesdienst. Die Musik der Messe ist geprägt durch verschiedene Stilbereiche aus Rock, Jazz und Gospel. Auch der Text, in dem es um den Wunsch nach Frieden und Versöhnung geht, folgt zwar der alten Form, jedoch in der Sprache unserer Zeit.
Die Proben mit Chorleiterin Wiebke Schlegel beginnen am Montag den 14.08.2023 um 19 Uhr im Gemeindesaal der Johanniskirche (bis 20.30 Uhr). Anmeldung gerne über das Gemeindebüro oder spontan. Wer vorher schon mal schnuppern möchte, ist am Montag, den 10.07.2023 um 19 Uhr herzlich willkommen.
Mitmachen kann jeder – jung oder alt, Chor-Neuling oder Wiedereinsteiger – das gemeinsame Singen soll vor allem Freude machen.
Der Chor wird von einer Band aus Bläsern, Drums und Bass begleitet.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer.