Gedanken für den Tag

Thu, 06 May 2021 06:45:00 +0000 von Pastor Ulrich Hillmer

Es ist ein wenig widersinnig: Als wir im vergangenen Jahr die Konfirmation um ein Jahr verschoben haben, da waren wir sicher, dass dann die Pandemie überstanden sei - obwohl alle Experten das Gegenteil behaupteten. Und nun sind wir tatsächlich kurz davor, dass bald jedem ein Impfangebot gemacht werden kann und die Normalität naht - doch ich erlebe stille und gebrochene Menschen. Was sich im vergangenen Jahr noch wie ein Gewitterschauer angefühlt hat, der vorüberzieht, fühlt sich heute an wie eine immerwährende Dunkelheit, obwohl das Licht am Ende des Tunnels längst in Sichtweite ist.

Und diese Diskrepanz erleben wir doch an so vielen Stellen: Ein Mensch, der in einer reichen Familie groß wird und dem es an nichts fehlt, ist gleichzeitig innerlich leer und seelisch ein Wrack. Während ein Anderer wenig besitzt und kann, aber stets mit einem Lächeln durch die Welt läuft.

Ich beschreibe nur, ich kann nicht erklären. Ich denke mir nur: Wo immer wir die seelische Not in uns spüren, da lohnt es sich, sie in den Blick zu nehmen, über sie nachzudenken und mit anderen darüber zu sprechen. Denn keine Impfung und kein Geld und Glück der Welt kann mithalten mit diesem Lächeln und einer inneren Zufriedenheit und Ausgeglichenheit.
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