Was man als Evangelische über die Orthodoxie wissen sollte - wie UkrainerInnen Ostern feiern

Thu, 07 Apr 2022 16:45:12 +0000 von Pastor Ulrich Hillmer

Im Zentrum des orthodoxen Glaubenslebens steht die Eucharistiefeier, die sogenannte Göttliche Liturgie, die nur von einem (oder mehreren) in bischöflicher Sukzession geweihten Priestern geleitet werden kann. 
Daher ist die Teilnahme orthodoxer Gläubiger am evangelischen Abendmahl aus Gewissensgründen nicht möglich. 
Für die individuelle Spiritualität der Gläubigen spielen Ikonen eine wichtige Rolle. Hier handelt es sich um Darstellungen von Christus, Maria, Heiligen oder Heilsereignissen (Weihnachten, Ostern, Pfingsten etc.), die nach bestimmten Regeln mit festgelegten Inhalten „geschrieben“ werden. Sie werden verstanden als „Fenster zum Himmel“, d.h. als Abbilder der göttlichen Wahrheit. Sie machen die dargestellte heilige Person oder das Heilsereignis für den Betrachter/die Betrachterin präsent und sind daher ein wichtiges Mittel für die Begegnung mit dem Heiligen im Gebet. 
Das höchste kirchliche Fest ist Ostern, dem eine Fastenzeit vorausgeht, während der auf tierische Produkte verzichtet wird. Höhepunkt der Fastenzeit ist die Heilige Woche mit Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, die mit speziellen Feiern begangen werden. Die Auferstehung wird in der Osternacht mit einer feierlichen Göttlichen Liturgie begangen, die mit einer Prozession um die Kirche herum beginnt und ihren Höhepunkt in dem Gesang („Troparion“) „Christus ist auferstanden. Er hat den Tod durch den Tod besiegt und denen im Grabe das Leben geschenkt“ findet. Dementsprechend grüßen sich orthodoxe Gläubige an Ostern und in den darauffolgenden Tagen mit „Christus (oder: der Herr) ist auferstanden“. Der/die Gegrüßte antwortet: „Er ist wahrhaftig auferstanden.“                                 (entnommen den Veröffentlichungen auf der Seite der Landeskirche Hannovers)
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